Offener und verdeckter Arbeitsmarkt
Im Zusammenhang mit Stellensuche und Bewerbung unterscheidet man zwischen offenem und verdecktem Arbeitsmarkt. Schreibt ein Unternehmen eine Stelle aus, spricht man von einem Stellenangebot auf dem offenen Arbeitsmarkt. Vom verdeckten Arbeitsmarkt spricht man, wenn die Stellenbesetzung über eine Weiterempfehlung, die Vermittlung durch Mitarbeitende, einen Headhunter oder eine Initiativbewerbung erfolgt. Der Grund liegt darin, dass die Stelle nicht ausgeschrieben wurde. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu zwei Dritteln der höherqualifizierten Stellen auf dem verdeckten Arbeitsmarkt besetzt werden. In den letzten Jahren hat sich die Rekrutierung und Bewerbung mehrheitlich ins Internet verlagert. Da Stellen kostengünstig im Netz ausgeschrieben werden können, werden viel mehr Inserate geschaltet. Zum Teil wollen sich die Unternehmen einen Marktüberblick verschaffen und sind nicht intensiv am Suchen. Der offene Arbeitsmarkt ist dadurch für Stellensuchende unübersichtlich geworden. Und weil elektronische Bewerbungen kostenlos sind, bewerben sich auch Stellensuchende zu oft. Es ist für Unternehmen eine Herausforderung, alle Bewerbungen zu verarbeiten.
Zunehmende Bedeutung des verdeckten Arbeitsmarktes
Aufgrund dieser Situation sind viele Unternehmungen dazu übergegangen, nicht mehr alle Stellen auszuschreiben. Sie versuchen vermehrt Kandidatinnen und Kandidaten über das Netzwerk der eigenen Mitarbeitenden zu finden. Zudem betreiben vor allem grössere Unternehmen Active Sourcing. Dabei kontaktieren spezialisierte Recruiter interessante Fach- und Führungskräfte, um sie für das Unternehmen zu gewinnen. Die Kandidatensuche erfolgt über intelligente Datenanalyse im Internet und insbesondere in den sozialen Netzwerken. LinkedIn hat sich dabei auch im deutschsprachigen Raum als das führende Karrierenetzwerk etabliert. Der Vorteil des Sourcing liegt darin, dass Recruiter genau die Fachspezialistinnen und Fachspezialisten gezielt ansprechen, welche die Stellenanforderungen optimal erfüllen. Durch den zunehmenden Fachkräftemangel wird diese Rekrutierungsart an Bedeutung gewinnen. Bewerbende müssen ihre eigenen Strategien in der Stellensuche entsprechend anpassen. Sie müssen sicherstellen, dass Recruiter sie finden. Ein aussagekräftiges Profil auf LinkedIn ist für Fach- und Führungskräfte daher unumgänglich geworden.