Authentizität

Authentizität bedeutet nicht Unverblümtheit

Authentizität liegt im Trend. Mitunter entsteht der Eindruck, man könne gar nicht authentisch genug sein. Diese Überbetonung mag daher rühren, dass in der Vergangenheit Rollen oft so strikt eingenommen wurden, dass die dahinterstehende Persönlichkeit kaum noch erkennbar war. Dieses Rollenverständnis hat sich vielfach in eine gewisse Fassadenhaftigkeit verwandelt. Als Gegenbewegung hat sich eine Form von unverblümter Authentizität etabliert. Das Optimum dürfte in der Mitte zwischen diesen beiden Extremen liegen: Es geht darum, zugleich rollenbewusst und authentisch zu sein – einer Rolle eine persönliche Note zu verleihen und dadurch glaubwürdig zu wirken.

Echt in der Rolle

Gerade in der Bewerbung zeigt sich oft ein gegenteiliger Trend: Stellensuchende verbergen ihre Persönlichkeit, um dem vermeintlichen Bild der «perfekten Bewerberin» oder des «perfekten Bewerbers» zu entsprechen – also einer Idealrolle. Damit leben sie ausgerechnet jene Fassadenhaftigkeit, die heute eigentlich verpönt ist. Und sie vergeben sich die Chance, als individuelle Persönlichkeit sichtbar zu werden – und sich dadurch von anderen Bewerbenden positiv abzuheben. Auch bei der Stellensuche gilt: Seien Sie innerhalb der Rolle der Bewerberin oder des Bewerbers authentisch.

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