Worum geht es?
Der demographische Wandel durch den bevorstehenden Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge (Baby Boomers) in den Ruhestand rückt die Generation 50plus immer stärker in den Fokus der Überlegungen auf dem Arbeitsmarkt. Da die nachfolgenden Generationen kleiner sind und die Menschen gleichzeitig immer älter werden, nimmt die Zahl der Rentner im Verhältnis zu den Erwerbstätigen stetig zu. Immer weniger Erwerbstätige müssen für immer mehr Rentner aufkommen. Dabei droht den Firmen aufgrund der Pensionierung von Fachspezialistinnen und Fachspezialisten wertvolles Know-how verloren zu gehen. Dem daraus folgenden Fachkräftemangel begegnen die Unternehmen mit unterschiedlichen Massnahmen. Einerseits versuchen sie über die Pflege der Arbeitgebermarke (Employer Branding), interessante Mitarbeitende anzuziehen. Diese versuchen sie im Unternehmen zu halten (Retention Management) und weiter zu entwickeln (Talent Development). Andererseits werden Stellen über die Immigration von Fachkräften besetzt. Auf politischer Ebene laufen zudem Bestrebungen, gut ausgebildete Mütter durch Kinderbetreuungsangebote und familienfreundliche Beschäftigungsmodelle zur Erwerbstätigkeit zu bewegen.
Vermehrtes Interesse an Mitarbeitenden 50plus
Und nicht zuletzt erfahren Fach- und Führungskräfte 50plus vermehrtes Interesse. Diese sollen mit flexiblen Arbeitszeitmodellen im Arbeitsmarkt gehalten und allenfalls über das Pensionsalter hinaus beschäftigt werden. Betreffend die Generation 50plus muss daher ein Umdenken stattfinden. In den wirtschaftlich prosperierenden Zeiten haben viele Mitarbeitende 50plus mit einer Frühpensionierung geliebäugelt. Heute dürften sich genauso viele Gedanken darüber machen, über das Pensionsalter hinaus im Arbeitsprozess zu verbleiben. Aufgrund von Finanzierungsproblemen in der Altersvorsorge dürfte eine Anhebung des Rentenalters in Richtung 70 Jahre in nicht allzu ferner Zukunft ein wahrscheinliches Szenarium sein. Viele westliche Volkswirtschaften haben das Rentenalter bereits erhöht. Dereinst wird das Alter 50 nicht mehr den Eintritt ins letzte Drittel des Erwerbslebens darstellen. Viele Karrieren, zumindest von akademisch gebildeten Mitarbeitenden, kommen erst um die 30 richtig in Fahrt. Damit markiert das Alter 50 die Mitte einer Berufskarriere, die mit 70 endet. Das 50plus der Zukunft dürfte das 40plus der Vergangenheit sein.