Es geht um die innere Karriere
Um zu erläutern, was ich unter der Bezeichnung aktive Karrieregestaltung oder strategische Karrieregestaltung verstehe, gilt es zwei Begriffe zu klären: Karriere und strategisch. Im Gegensatz zu einem verbreiteten Verständnis sehe ich eine erfolgreiche Karriere nicht zwingend als ein Maximieren von hierarchischem Aufstieg, Sozialprestige und Einkommen. Dies sind die gesellschaftlich anerkannten Kriterien einer äußeren Karriere. Ich bezeichne eine Karriere dann als erfolgreich, wenn jemand für sich die berufliche Situation gefunden hat, in welcher er/sie sich wohl fühlt. Das bedeutet, dass er/sie einen Beruf ausübt, welcher auf den persönlichen Interessen und Stärken aufbaut. Ich nenne dies eine innere Karriere. Berufskarrieren erstrecken sich über einen Zeitraum von 45 Jahren und dies mit steigender Tendenz. Sie sollten daher auf den persönlichen Stärken aufzubauen. Nur dadurch können Menschen mit einem vertretbaren Energieaufwand über die Jahre erfolgreich sein. Um dieses Ziel zu erreichen, empfehle ich ein strategisches oder eben aktives Vorgehen.
Standortbestimmung als Voraussetzung für aktive Karrieregestaltung
Bei der Gestaltung der eigenen Karriere muss ich entscheiden, nach welchen Kriterien ich diese ausrichten will. Oben haben wir Kriterien genannt, die viele als Richtschnur nehmen. Andere Menschen ergreifen einen Beruf, der einem aktuellen Trend folgt. Und schliesslich ist auch eine vermeintliche, langfristige Job-Sicherheit ein Entscheidungskriterium. Letzteres ist an sich gut nachvollziehbar. Der Nachteil ist, dass niemand voraussagen kann, was für Berufe in 10 Jahren gesucht sein werden. Daher empfehle ich, die Karriere am einzigen auszurichten, was über die Zeit konstant bleibt, an der eigenen Persönlichkeit. Menschen sind von ihren Talenten und Anlagen unterschiedlich. In einer Standortbestimmung gilt es rauszufinden, was die eigenen Stärken und Neigungen sind. Daraus kann die Entwicklungsrichtung der Karriere bestimmt werden. Die meisten Menschen sind im Verlauf ihres Berufslebens gezwungen, mehrmals die Arbeitsstelle, oftmals auch den Beruf zu wechseln. Der gemeinsame Nenner all dieser beruflichen Tätigkeiten sollten Fähigkeiten, persönliche Stärken und Interessen sein.