Schwächen

Schwächen als übertriebene Stärken

In Karrieregestaltung und Bewerbung sind Schwächen genauso relevant wie Stärken. Oft gelten sie als schlicht «schlecht entwickelte Eigenschaften». Doch diese Sichtweise ist wenig hilfreich – sie wirkt wie eine Kapitulation. Ich verstehe Schwächen anders: als übertriebene Stärken. Wer z. B. sehr genau arbei-tet, kann zur Detailverliebtheit neigen. So zeigen sich Schattenseiten einer positiven Eigenschaft. Herausforderungen hingegen – etwa fehlendes Selbstmarketing – lassen sich entwickeln, auch wenn sie nie zu einer grossen Stärke werden. Ziel ist, sich nicht selbst im Weg zu stehen. Schwächen und Stärken sind also zwei Seiten derselben Medaille.

Souverän über Schwächen sprechen

Die Frage nach den Schwächen im Bewerbungsgespräch löst oft Unbehagen aus. Viele antworten aus-weichend oder nennen irrelevante Beispiele. Dabei ist die Frage eine Chance zur Selbstreflexion. Gute Antworten zeigen, dass sich Bewerbende mit ihrer Persönlichkeit ernsthaft auseinandergesetzt haben. Recruiter wollen keine Perfektion – sondern wissen, ob jemand seine Schwächen kennt und konstruktiv damit umgeht. Am überzeugendsten sind konkrete Situationen, in denen eine Schwäche sichtbar wurde – und bewältigt wurde. Wer das glaubwürdig vermitteln kann, punktet nicht trotz, sondern gerade wegen seiner Schwächen.

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