Diese Formel beschreiben Marcus Buckingham and Donald Clifton in ihrem Buch «Entdecken Sie Ihre Stärken jetzt!» Sie bringt auf den Punkt, was ich in der beruflichen Standortbestimmung als Strategie empfehle: Bauen Sie Ihre Karriere auf den persönlichen Stärken auf!
Kennen Sie den Film «Seabiscuit» aus dem Jahr 2003? Er erzählt die wahre Geschichte eines kleinen, störrischen Pferdes, welches für eine Rennkarriere als chancenlos betrachtet wurde. Trotzdem kämpft es sich mit Hilfe eines unkonventionellen Teams an die Spitze der Rennwelt – eine schöne Geschichte, wie Kinogänger sie lieben. Der Jockey allerdings bezahlt dafür einen hohen Preis, indem er schwer verunfallt.
Übertragen auf die Karriere nenne ich eine vergleichbare Vorgehensweise «The American Way». Er basiert auf der Idee, dass wir alles werden könnten, wenn wir es uns nur genügend wünschten und bereit seien, jeden Preis dafür zu bezahlen. Dieser Ansatz bringt eine unüberschaubare Zahl an Gescheiterten und ganz selten eine Heldin oder einen Helden hervor – dies allerdings zu einem hohen Preis, wie die Formel im Titel errechnet.
«The Pragmatic Way»
Für alle, die keinen Heldenstatus anstreben, empfehle ich einen pragmatischeren Weg.
Natürlich lassen sich bei Pferden die Voraussetzungen für bestimmte Karrieren besser einschätzen als bei Menschen. Denn in der menschlichen Karrieregestaltung sind Stärken schlechte Wegweiser, da es für viele Berufe keine direkte Verbindung von Stärken zum beruflichen Erfolg gibt (siehe meinen Artikel dazu). Was ist also der Sinn meiner Empfehlung, die Karriere auf persönlichen Stärken aufzubauen? Es geht um den persönlichen Stil. In vielen Berufen können wir auf unterschiedliche Weise erfolgreich sein, was aufgrund der Stereotypisierung von Berufsbildern oft übersehen wird.
Finden Sie Ihren persönlichen Stil
Dazu ein Beispiel: Vor vielen Jahren beriet ich eine Führungskraft in der beruflichen Standortbestimmung. In der Auseinandersetzung mit seinen Stärken konnten wir die natürlichen von den erworbenen nicht unterscheiden und kamen zu unterschiedlichen Einschätzungen. Da ich um seinen grossen Ehrgeiz wusste, bat ich ihn schliesslich, mir zu schildern, welche Stärken eine erfolgreiche Führungskraft ausmachten.
Sein Idealbild einer Führungskraft entsprach dem verbreiteten Stereotyp eines selbstbewussten, extravertierten und charismatischen Dynamikers. Damit wurde auch klar, warum ich mich mit ihm immer etwas unwohl fühlte. Da er seinem Idealbild, das nicht seine Persönlichkeit war, zu entsprechen versuchte, wirkte er unecht. Aufgrund seiner jungen Jahre hatte er genügend Energie, um diesen aufgesetzten Stil durchhalten. Ich empfahl ihm aber, seinem Naturell gemäss zu leben, was ihn längerfristig weniger Energie kosten und erfolgreicher machen würde.
Ich selbst war ich in meinem Leben immer erst dann erfolgreich, wenn ich Dinge auf meine persönliche Art und Weise tat. Aber es braucht Mut, den eigenen Weg zu gehen, wenn er nicht den Vorstellungen der Mehrheit entspricht.
Finden Sie Ihren persönlichen Stil, damit Sie dereinst bei der Party zu Ihrem 80-igsten Geburtstag überzeugt und lautstark mitträllern können, wenn Frank Sinatra singt: «I did it my way!».
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