Vom Produktverkauf zum Investitionsgespräch
Der oft bemühte Vergleich «Bewerbung ist Werbung» führt leicht in die Irre. Wer sich in den Bewerbungs-Unterlagen oder im Job-Interview wie ein Produkt anpreist, greift zu überholten Verkaufstricks. Bewerbung ist stattdessen ein Investitionsangebot. Arbeitgeber wollen sicherstellen, dass sich ihr Einsatz lohnt – mit Fakten, nicht mit Floskeln. Deshalb ist das passendere Bild jenes des Investitionsverkaufs: Die Entscheidung fällt rational, auf Basis belastbarer Argumente. Gerade bei hochqualifizierten Bewerbenden erinnert die Situation sogar an ein Joint Venture: Beide Seiten prüfen, ob die Zusammenarbeit zur eigenen strategischen Ausrichtung passt. Ein Austausch auf Augenhöhe – vorausgesetzt, Bewerbende sehen sich als Unternehmerin oder Unternehmer in eigener Sache.
Bewerbung ist ein Prozess – nicht ein einmaliger Akt
Rekrutierungsprozesse verlaufen strukturiert schrittweise. Das sollte auch für die Bewerbung gelten. Jede Phase verfolgt ein eigenes Ziel: Der Lebenslauf soll zu einem Gespräch einladen – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Soft Skills und persönliche Stärken gehören ins Bewerbungsgespräch, nicht ins Dokument. Und eine Zusage ist erst am Ende sinnvoll – wenn alle Informationen auf dem Tisch liegen. Dieses prozessorientierte Vorgehen verleiht Bewerbenden innere Ruhe und Souveränität.
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