Outplacement 50plus

Was ist das Besondere an 50plus?

Outplacement 50plus unterscheidet sich inhaltlich nicht von einem Outplacement für jüngere Mitarbeitende. Früher sind nur Fach- oder Führungsspezialisten in den Genuss eines Outplacements gekommen. Dies waren sehr grosszügige Packages. Sie beinhalteten eine intensive Begleitung über viele Monate, das Bereitstellen eines Arbeitsplatzes und damit einer Tagesstruktur bis zu Sekretariatsdiensten. Heute kommen auch jüngere Mitarbeitende in den Genuss eines Coachings zur beruflichen Neuorientierung. Der Betreuungsumfang hat unabhängig vom Alter eher abgenommen. Ein Outplacement 50plus ist aber immer noch etwas umfangreicher, da die Stellensuche mit zunehmender Seniorität anspruchsvoller wird. Ich spreche bewusst von Seniorität und nicht von Alter! Es ist nachvollziehbar, dass es für eine erfahrene Person mit vielfältigen Fähigkeiten und Erfahrungen schwieriger ist, eine Stelle zu finden. Es muss mehr mit einer Stelle übereinstimmen als bei jüngeren Bewerbenden. Mitarbeitende 50plus werden wegen ihrer Erfahrung und nicht wegen ihres Potentials eingestellt. Sie sind – bildlich gesprochen – kein unbeschriebenen Blätter mehr.

Die Herausforderungen beim Outplacement 50plus

Und ältere Mitarbeitende kosten im Allgemeinen mehr als Jüngere. Neben dem Vorteil der Erfahrung und persönlichen Reife haben sie auch Nachteile. Sie werden als profilierter, oder negativ ausgedrückt weniger formbar wahrgenommen. Auch sind die Erwartungen an sie im Bewerbungsprozess grösser. Sie müssen ihre fachlichen und persönlichen Stärken kennen und wissen, für welche Stellen sie in Frage kommen. Zudem müssen sie durch Persönlichkeit und Kommunikationsstärke entsprechend ihrem Alter im Bewerbungsgespräch überzeugen. Die Herausforderung in einem Outplacement 50plus besteht unter anderem darin, dass die betroffenen Personen die Geduld aufbringen, sich intensiv mit sich selber und ihrem Werdegang auseinander zu setzen. Und sie müssen Stellen suchen, bei denen sie im Vergleich zu Mitbewerbern Vorteile mitbringen. Es besteht die Gefahr, dass sie sich zu breit bewerben und sich durch die resultierenden Absagen entmutigen lassen. Zudem blockieren sich viele, indem sie die gesellschaftliche Meinung kritiklos übernehmen, wonach Personen 50plus auf dem Arbeitsmarkt geringe Chancen hätten.

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